Beim Wort „Sidro“ klingelt es meist noch nicht gleich, Cidre oder Cider kennt man dann doch.
In Südtirol wurde bereits im 19. Jahrhundert Apfelwein hergestellt. Wie überall galt dieser Most als Getränk der einfachen Leute, denn mit Wasser gespritzt hat man den Sidro beim Heu-Arbeiten als erfrischendes und alkoholisches Getränk getrunken. Aber der Sidro hatte mit dem Wein einen sehr starken Konkurrenten, schließlich konnte man mit der Vergärung von Tafeltrauben einen höheren Alkoholgehalt erreichen. Dann kam in den 1920er-Jahre das Aus für den Cider in Italien und Südtirol. Um die italienische Weinwirtschaft zu fördern, hatte Mussolini alle alkoholischen Getränke unter sechs Volumenprozent verboten. Es kam wie es kommen musste: Mit dem Tod des letzten Sidro-Produzenten ging auch diese Tradition verloren. Dieses Verbot wurde zwar in den 1970er-Jahren aufgehoben, der Sidro blieb aber bis auf die Produktion für den Hausgebrauch in Vergessenheit.
Die Zukunft des Sidro
Erst in den letzten Jahren wurde der Sidro von einzelnen Produzenten, meist Apfelbauern, wieder entdeckt. Dabei ist Südtirol das größte zusammenhängende Apfelanbaugebiet Europas. Gleichzeitig ist die Qualität Südtiroler Äpfel auf einem sehr hohen Niveau und bietet eine wichtige Ausgangslage für ein gutes Produkt , denn: eine gute Apfelqualität gibt einen guten Cider.
Martin ist einer der Vorreiter in der Cider-Produktion in Südtirol. Gemeinsam mit sechs weiteren talentierten Produzenten gründete er den Verein Südtiroler Cider. Ihr gemeinsames Ziel ist es, das Getränk in Südtirol und ganz Italien bekannter zu machen, indem sie ihr Wissen und ihre Erfahrungen austauschen. Von eleganten, champagnerähnlichen Cidern bis hin zu erfrischenden Durstlöschern bieten sie eine vielfältige Auswahl an Apfelweinen aus Südtirol. Ihr Engagement zahlt sich aus und hat bereits positive Auswirkungen.
So zählt ab sofort der Südtiroler Apfelcider zu den Produkten mit Qualitätszeichen Südtirol. Die Einhaltung der strengen Qualitätskriterien bei der Herstellung wird durch unabhängige und zertifizierte Kontrollstellen regelmäßig überprüft.
Welche sind die wichtigsten Qualitätskriterien
Die Rohware muss zu 100% aus Südtirol stammen
Nur handgepflückte Äpfel aus integriertem oder biologischem Anbau, die frei von Mängeln sind, werden verwendet
Die Früchte werden zur Beseitigung von eventuellen Verunreinigungen vor der Verarbeitung gründlich gewaschen
Bei der Saftherstellung ist die Extraktion mit Wasser, Dampf oder Enzymen nicht zulässig
Die maximale Saftausbeute liegt bei 80%
Die Zugabe von Fruchtkonzentraten, künstlichen Aromen, Süßungsmitteln, Wasser, Destillaten oder Säuren ist nicht erlaubt
Regelmäßige Kontrollen durch unabhängige Kontrollstellen
Quellen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Apfelschaumwein#Südtirol / abgerufen am 18.07.2023
https://www.qualitaetsuedtirol.com/de/produkte/apfelcider.html / abgerufen am am 18.07.2023
